In diesem Gastbeitrag erklärt Hundetrainer Philipp Kittler von der
Hundeschule Kastens, worauf es bei der Hundeerziehung ankommt.
Die Hundeerziehung ist ein umfassendes und entscheidendes Element, um eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Hund zu fördern. Das übergeordnete Ziel sollte es sein, einen gut erzogenen und glücklichen Hund sowie einen zufriedenen Halter bzw. eine zufriedene Halterin zu haben. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Grundkommandos, sondern auch um die Einübung essentieller Verhaltensregeln, die die Basis für das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund schaffen.
Die Hundeerziehung beginnt idealerweise in der Welpenzeit. Hierbei spielt die Sozialisation eine herausragende Rolle. Die Gewöhnung an die belebte Umwelt ermöglicht es dem Hund, sich sicher und selbstbewusst in unterschiedlichen sozialen Situationen zu bewegen. Gleichzeitig ist die Habituation, also die Anpassung an die unbelebte Umwelt, von großer Bedeutung. Der Hund lernt, sich mit verschiedenen Geräuschen, Gegenständen, Untergründen und Umgebungen vertraut zu machen. Diese Aspekte sind sehr wichtig und sollten so oft wie nur möglich trainiert werden. Eine Vernachlässigung dieser sorgt leider im Nachhinein oft für spezifischere Probleme oder Verhaltensweisen.
Neben diesen Grundlagen sind Aspekte wie Stubenreinheit, Gehorsamstraining und Leinenführigkeit essentiell. Gehorsamstraining beinhaltet Kommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Komm“. Sie sind von zentraler Bedeutung, um die Kommunikation zwischen Hund und Halter bzw. Halterin zu erleichtern, die Sicherheit zu gewährleisten und ein harmonisches Zusammenleben zu fördern.
Konsequentes Training, die passende Intensität, Geduld sowie das richtige Timing beim Halter bzw. der Halterin, wenn es um Belohnung oder Bestrafung geht, sind entscheidend. Es ist nach meiner Ansicht wichtig zu betonen, dass Hundeerziehung nicht ausschließlich auf positiven Methoden basieren sollte. Während Belohnungen und Verstärkung wichtige Werkzeuge sind, spielen auch positive oder negative Strafen eine Rolle, um klare Grenzen zu setzen. Dabei ist entscheidend zu unterstreichen, dass es sich niemals um physische Gewalt, wie Schlagen oder Treten, handeln sollte. Ein konsequentes und zugleich geduldiges Vorgehen im Training ist entscheidend für die Entwicklung einer starken Bindung zwischen Hund und Halter bzw. Halterin.